Sonntag, 23. Februar 2014

Mythos Welt

Der Titel der Ausstellung. Eine Battle, Dix vs. Beckmann. In Mannheim allerdings. Ist ja immer die Frage, wieso man aus Stuttgart weg soll um Dix zu sehen. Im Kunstmuseum hängt das Triptychon Großstadt, eines meiner Lieblingsgemälden, hier haben sie nur eine Nachbildung.

Ein Grund, der einen Besuch in Mannheim auf jeden Fall empfehlenswert macht, ist wie ich jetzt weiß die dortige Kunsthalle. Ich als Otto Normalbanause war von dem Gebäude geflasht. Geht rein, ich hab minutenlang den Mund nicht mehr zu bekommen.

Jugendstil. Ganz ganz großes Theater. Alleine für die Kunsthalle hat sich die Reise gelohnt.

In der Beschreibung werden beide Künstler als die herausragenden figurativen Maler ihrer Zeit genannt. Beide haben das Trauma des ersten Weltkriegs erlebt, beide hatten ihren Erfolg in den goldenen Zwanzigern. Schön wie die Künstler gegen/nebeneinander gestellt werden. So ist immer ein direkter Vergleich möglich.

Schon am Anfang der Ausstellung ergreife ich Partei. Partei für den für mich rebellischeren, drastischeren, punkigeren Dix. Den Arbeitersohn, den jüngeren der beiden. Schon im ersten Selbstbildnis mit Zigarette zeigt sich Dix aufmüpfig, proletarisch und dämonisch mit ausgeblasenem Zigarettenrauch, während auf der rechten Seite ein Dandyhafter Beckmann vor italienischer Landschaft in der Villa Romana steht, what a difference

Dix ist für mich einfach der Härtere von beiden, seine Weltkriegsbilder sind soviel grausamer, beeindruckten mich einfach mehr. Selbstmord. Mord. Lustmord. Krieg.

Schimmis Vater, der Vater von Götz George wurde sowohl von Beckmann als auch von Dix gemalt. Dix  zeigt den Schauspieler einzeln, sitzend, fast den Rahmen sprengend. Aber dynamisch, präsent, immer hat man den Eindruck, George fängt gleich zu poltern an. Beckmann zeigt den Schauspieler im Kreis seiner Familie, mit Hund.

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